HARALD KRÖNER JOHANNES NAGEL LAURIN SCHAUB
 
            Johannes Nagels Kunstwerke konzentrieren sich in erster Linie auf die Themen Improvisation, Vorläufigkeit und Transformation. Er arbeitet hauptsächlich mit Porzellan, einem Material, das für seine zarten und dennoch widerstandsfähigen Eigenschaften bekannt ist. Obwohl die meisten seiner Kreationen die Form von Gefässen haben, hinterfragen sie die mehrdeutige Beziehung zwischen Form und Funktion. Seine Arbeiten regen den Betrachter dazu an, die Grenzen beider Aspekte zu überdenken.
Johannes Nagels Ansatz besteht nicht darin, statische, makellose Objekte zu schaffen. Stattdessen existieren seine Werke als fortwährender Dialog zwischen Künstler, Material und Prozess – sie entwickeln sich ständig weiter und überraschen oft. Seine Gefässe erinnern sowohl an Konstruktion als auch an Zerstörung und verwischen die Grenzen zwischen Vollständigkeit und Unvollständigkeit. Manchmal erscheinen sie als fragmentierte oder entfremdete Formen, was das Gefühl der Vergänglichkeit und der ständigen Transformation in seiner kreativen Praxis verstärkt. Eine Besonderheit vieler Werke von Johannes Nagel ist seine innovative Sandgusstechnik, bei der er sich in Sand eingräbt, um Negativräume für den Porzellanguss zu schaffen. Dieser experimentelle Prozess unterstreicht den taktilen, handwerklichen Charakter seiner Arbeit, wobei jedes skulpturale Gefäss den direkten Abdruck seiner künstlerischen Bearbeitung trägt.
Laurin Schaub schafft funktionale Porzellanobjekte mit einer dekonstruktivistischen Perspektive auf „Materia Prima“ und „Alchemie“. Er lässt sich von der Idee inspirieren, dass nichts existiert, ohne aus kleinen Einheiten zu bestehen und gleichzeitig in ein grösseres Ganzes integriert zu sein. Sein poetisches Spiel mit Formen, Strukturen und Farben eröffnet eine abstrakte Perspektive auf den Aspekt der Gleichzeitigkeit von Verbundenheit und Getrenntsein.
«Ich folge keinem bestimmten Stil, sondern frage mich immer wieder, was Keramik heute sein kann. Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Techniken und lasse mich oft von Bereichen ausserhalb der Keramik inspirieren. Einerseits nutze ich digitale Werkzeuge und neue Technologien, um neue Techniken und Formensprachen zu entwickeln, andererseits bin ich der klassischen Keramik und der reinen Handwerkskunst verpflichtet. Das führt zu Projekten und Objekten mit einem breiten Spektrum an Funktionen und Komplexität.»
Öffnungszeiten
Do, Fr 14h – 18h30
Sa 14 – 17h